Was ist die Quellensteuer?
Die Quellensteuer ist eine Steuer, die direkt an der Quelle eines Einkommens erhoben wird, bevor es an den Empfänger ausgezahlt wird. Diese Steuer kann auf Einkommensquellen wie Löhne, Dividenden, Zinsen und Dienstleistungen angewendet werden.
Aktuelle Quellensteuersätze in der Türkei (2024)
Nach den neuesten Gesetzesänderungen, veröffentlicht vom „Gelir İdaresi Başkanlığı“ (GİB), gelten die folgenden Sätze:
- Dividenden: 15%
- Zinsen auf Bankeinlagen:
- Türkische Lira (TRY): 5%-15% (je nach Laufzeit)
- Fremdwährungsdeposits (USD, EUR): 18%
- Freiberufler und Selbständige (Nichtansässige): 20%
- Kapitalgewinne (für Ausländer): 0% bis 15%, je nach Art des Gewinns.
- Mieteinnahmen: 20%
Hinweis: Aktuelle und detaillierte Informationen finden Sie auf www.gib.gov.tr.
Doppelbesteuerungsabkommen
Wer in der Türkei und in einem anderen Land steuerpflichtig ist, kann durch ein Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) potenziell Steuererleichterungen erhalten. Die Türkei hat DBA mit über 80 Ländern geschlossen. Diese Abkommen regeln:
- Vermeidungen von Doppelbesteuerung bei Zinsen, Dividenden und Gehalt.
- Befreiungen oder Reduzierungen bestimmter Steuersätze, wenn beide Länder beteiligt sind.
Besonderheiten für Freiberufler und Selbständige
Für Nichtansässige, die in der Türkei Dienstleistungen erbringen, wird eine Quellensteuer von 20% auf die Einkünfte aus freiberuflichen Tätigkeiten erhoben. Sie müssen sicherstellen, dass sie keine Steuerpflicht in ihrem Heimatland verletzen.
Steuerregelungen für Kapitalgewinne
Kapitalgewinne für ausländische Investoren können unterschiedliche Steuersätze haben:
- Aktiengewinne (an der türkischen Börse): Steuerfrei, wenn die Aktien länger als ein Jahr gehalten wurden.
- Kurzzeitgewinn (Aktienverkauf unter 1 Jahr Haltedauer): Steuerpflichtig mit bis zu 15%.
- Immobiliengewinne können auch besteuert werden, insbesondere wenn eine Immobilie verkauft wird, die in weniger als fünf Jahren gehalten wurde.
Vorteile durch lokale Quellensteuerregelungen
- Flexibilität für Unternehmen:
Durch klare lokale Quellensteuergesetze können Unternehmen planen und effektiv investieren.
- Internationale Konformität:
Die Türkei richtet ihre Steuervorschriften an internationalen Standards aus, um Konsistenz für Investoren zu gewährleisten.
FAQs zu Quellensteuer in der Türkei
1. Gibt es steuerfreie Einkommensarten?
Ja, bestimmte Einkünfte wie langfristige Aktiengewinne oder zertifizierte Investitionen können steuerfrei sein.
2. Wie oft ändern sich die Quellensteuersätze?
Die Steuergesetze werden jährlich geprüft, hauptsächlich nach Haushaltsänderungen durch die Regierung.
3. Muss ich Quellensteuer zahlen, wenn ich ein DBA-Landangehöriger bin?
Das hängt vom jeweiligen Abkommen ab. Meist werden niedrigere Steuersätze oder Befreiungen gewährt.
Zusammenfassung
Die Steuerlandschaft der Türkei ist zwar komplex, bietet aber klare Leitlinien und internationale Standards, insbesondere für ausländische Investoren und Unternehmen. Es ist wichtig, mit den aktuellen Sätzen und Vorschriften auf dem Laufenden zu bleiben. Besuchen Sie die Webseite des „Gelir İdaresi Başkanlığı“ (GİB) für detaillierte Informationen oder konsultieren Sie einen lokalen Steuerberater.
Steigern Sie Ihr Wissen und bewahren Sie sich steuerliche Vorteile, indem Sie die richtigen Schritte gemäß der türkischen Steuergesetze unternehmen!